Samstag, 17. Oktober 2015

Waffenexporteur und Hilfsorganisation planen gemeinsames Logistikzentrum

Bringen bald Hilfe: Pakettransporter
Oberndorf/Tübingen (dpl) – Deutschland ist bekannt dafür, weltweit in Krisengebieten Hilfe zu leisten. Doch für die zahlreichen Hilfsorganisationen bedeutet der globale Einsatz oft einen großen logistischen Aufwand. Hilfsgüter und Personal müssen tausende Kilometer Transportiert und in strukturell geschwächten und zerstörten Regionen untergebracht werden. 

Einen Coup hat nun der „Bund für Kriegskinder“ (BuKk) gelandet: die Tübinger Organisation hat sich mit dem im wenige Kilometer entfernt liegenden Oberndorf ansässigen Waffenexporteur Heckler &Koch zusammengetan. Gemeinsam planen sie ein Logistikzentrum im Tübinger Umland, von wo aus Sturmgewehre und Hilfsgüter gemeinsam in (zukünftige) Kriegsgebiete geliefert werden können. 
Getarnt als Waffen: Hilfslieferungen
Carola Buntwerk, Pressesprecherin von BuKk erklärt den Schritt: „Es war einfach sehr auffällig: egal, wo wir hinkamen, Heckler & Koch waren schon dort. Sudan, Serbien, Libyen – überall. Als hätten sie ein Gespür dafür, wo Notlagen auftreten werden.“ Insofern sei es naheliegend gewesen, sich Transportwege und Lagerung zu teilen.
Das Rüstungsunternehmen hingegen verspricht sich neben finanziellen Vorteilen auch einen größeren Beitrag, um das Leid in Krisengebieten zu lindern. In der offiziellen Pressemitteilung heißt es: „Wir merken schon  lange, dass Gewehre – egal wie viele wir liefern – scheinbar nicht genug sind, um die Lage in instabilen Regionen zu verbessern. Wir freuen uns über die Gelegenheit, gemeinsam mit dem Bund für Kriegskinder noch mehr für die Menschen in Not leisten zu können, als bisher.“
Text: Anhalter am Samstag  Bild: CC BY 2.0 ISAF Headquarters Public Affairs Office

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